"Und irgendwann werd ich dich wiedersehen und dich in meine Arme schließen. Dann bist du wieder bei mir, für immer bei mir."
Wenn Eltern ihr geliebtes Kind verlieren, steht nicht nur die Welt für einige Zeit still, sondern sie dreht sich danach auch anders weiter. Dabei wird vieles anders wahrgenommen und auch Gedanken und Gefühle spielen plötzlich eine Rolle, die einem vorher völlig fremd waren. Eltern, die ihr Kind verloren haben, verändern sich und sind teilweise für ihr Umfeld nicht wieder zuerkennen. Um die Veränderungen und das Verhalten von Sternenkindeltern besser verstehen zu können, möchte ich einen Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt geben.
* Ich schlafe ein mit dem Gedanken an mein Kind und wache auf mit dem Gedanken an mein Kind. Es tut einfach nur weh, so unglaublich weh.
* Seit seinem/ihrem Tod ist auch ein Teil von mir gestorben.
* Mein Herz ist so schwer und mein Bauch leer.
* Und dann gibt es diese Momente, wo ich lache und rede, mein Gesicht fröhlich erscheint und mein Herz weint gleichzeitig bittere Tränen.
* Ich denke jeden Tag an ihn/sie. Manchmal mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Und dann gibt es Tage, da spüre ich den unbeschreiblichen Schmerz, dieses unendliche Gewicht auf meiner Brust, was mir die Luft zum Atmen nimmt.
* Ich bin nur eine andere Art von Mama. Ich möchte, wie alle Mamas, von meinen Gefühlen reden dürfen, so oft und lange, wie ich will, bis zu meinem Tod. Wenn ich nicht mehr darüber reden darf, fühlt es sich so an, als wäre es nie passiert.
* Ich weiß noch, wie ich nach Monaten eines Abends erschrocken feststellte, dass ich das erste Mal seit langem an diesem Tag nicht geweint hatte. Und plötzlich hatte ich Schuldgefühle.
* Mein Herz wurde einmal rausgerissen und wieder eingeplfanzt mit vielen vielen Narben.
* Der Tod unseres Sohnes/unserer Tochter hat unser gesamtes Leben verändert. Wahnsinn, wie ein Mensch fehlen kann, der uns nur so kurze Zeit begleitet hat.
* Ich finde bis heute keinen Sinn darin. Es vergeht kein Tag, an dem er/sie mir nicht schmerzlich fehlt und ich ihn/sie nicht vermisse.
* Es kommt mir vor, als wäre ich noch immer in einem Alptraum gefangen und warte, dass ich endlich daraus befreit werde.
* Erst stand ich unter Schock und habe funktioniert. Dann war ich so wütend und fragte nach dem „Warum?“ und dann war ich einfach traurig und so sehr verletzt.
* Im ersten Moment war ich einfach nur wie betäubt. Es hat Tage gedauert, zu realisieren, dass er/sie nicht mit uns nach Hause geht und nie in seinem/ihrem Bettchen schlafen wird.
* Ich fühlte mich oft allein. Ich verstand meine Trauer nicht, konnte mein Bauchgefühl nicht deuten. Ich suchte Hilfe und bekam keine. Ich hatte nurn och das Gefühl zu rennen. Irgendwann war ich am Ende meiner Kräfte.
* Nach dem Verlust musste ich vieles neu erlernen und mich wieder Schritt für Schritt zurück ins Leben kämpfen.
* Ich merke, dass ich bei vielen Sachen nur noch körperlich anwesend bin und meine Gedanken immer bei meinem Verlust und meinem Kind sind. Es fühlt sich wie ein Strudel der Trauer an, der einen stetig tief hinunter zieht. Viele alltägliche Sachen sind nichtig geworden - ich kochte nicht mehr, ich mache keine Sport mehr, ich treffe mich nicht mehr mit Freunden. Es ist mir alles egal. Alles was zählt, ist mein Kind, das mir genommen wurde.
* Manchmal will ich rede, manchmal schweigen, manchmal weinen und alles darf sein.
* Ich würde mir so sehr wünschen, dass er/sie önoch viel öfter ganz normal in Gespräche integriert wird.
Wenn du wissen möchtest, wie du Eltern eines Sternenkindes helfen kannst, dann besuch gerne meinen nächsten Blogbeitrag.